21. Juni 2011

Sommeranfang. Astronomisch beginnt der Sommer mit der Sommersonnenwende: dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis steht und die Tage am längsten sind. Auf der Nordhalbkugel geschieht dies am 21. Juni, auf der Südhalbkugel am 21. oder 22. Dezember. Sonnenaufgang heute 05:25 Untergang um 21:41 Uhr MEZ. Tithi Shashti. 6. Tag der abnehmenden Mondphase. Tag der Reinigung, spiritueller Praxis und des göttlichen Lichts.

Die Sommersonnenwende stellt einen Punkt im Rhythmus der Zeit des Sonnenjahres dar, ein Punkt der Energie der Lebenskraft Agni und des heiligen Feuers.

Die Sommersonnenwende am 21. Juni markiert den längsten Tag des Jahres, an dem die nördliche Hemisphäre am stärksten den Strahlen der Sonne ausgesetzt ist. Wir alle sind von dem Licht der Sonne abhängig. Alles Leben auf der Erde, unsere Pflanzen, die Tierwelt, lebt durch die Kraft der Sonne. Die Sonne die Quelle des Lichts, die Quelle der Intelligenz und des Bewusstseins und verleiht den Planeten Kraft und Prana. Es ist ein sehr glücklicher Tag der an diesem 21. Juni durch mehrere astrologische Ereignisse gekennzeichnet wird.

Wir haben noch vor wenigen Tagen, am 15. Juni eine Mondfinsternis erlebt und es entfaltet sich nun wieder mehr Vitalität und Stabilität. Der Mond befindet sich aktuell neun Abschnitte von der Sonne entfernt, im spirituellen Wassermann und ermöglicht das Potenzial zu Wachstum von Bewusstsein, Dharma und Nachhaltigkeit in der Welt. Am 22. Juni geht er weiter ins Zeichen der Fische.

Der Begriff Nachhaltigkeit, bekommt mit dem heutigen Tag ein neue Bedeutung. Im Moment ahnen wir nur, dass sich etwas ändert und das sich etwas ändern muss, steht jedem klar vor Augen. Heiße Luft darf jetzt nicht mehr produziert werden. Unsere Politiker können diese Herausforderung nicht alleine meistern. Dafür braucht es ein Umdenken im großen Stil. Global sind wir alle gefordert. Jeder Einzelne dort wo er seinen Lebensbereich sein eigen nennt. Jeder muss selbst etwas tun und zur Veränderung beitragen!

Vorleben und Mitleben. Doch Nachhaltigkeit ist nicht nur das verantwortliche Handeln im Sinne nachfolgender Generationen.

So beschreibt man nach heutigem Standpunkt Nachhaltigkeit mit einer

· ökologischen Dimension

· einer ökonomischen Dimension und einer

· sozialen Dimension.

Die „kosmische Dimension“ – Dharma wird noch nicht erkannt oder verstanden.

Wirkliche Nachhaltigkeit entsteht somit nicht nur durch das Handeln an sich, sondern durch Handeln in Einklang aller Naturgesetze.

So wie es in der Bhagavad Gita geschrieben steht mit folgendem Zitat:

"Yogastha kuru karmani"

Im Selbst (Einheit, Yoga) gefestigt – handle

Kap. II Vers. 48.

(Yogastah kuru karmani sangam tyaktva dhanajaya, siddhy-asiddhyoh samo bhutva samatvam yoga ucyate.)

Somit sollte unser Handeln eingebunden sein in der geistigen, der holistischen Dimension, was nach vedischem Verständnis und der Überlieferung der Yoga Sutras von Maharishi Patanjali, wie auch den Lehren von Shankara und anderer großen indischer Meister nur durch Meditation, Yoga und vedischer Lebensweise geschieht. Ohne diese innere stille Verbindung zur Quelle des Lebens, gibt es keine Nachhaltigkeit, denn unser Handeln würde nur geprägt durch die Projektionen der Erfahrungen der Vergangenheit und unserer Konditionierungen.

Im Mondhaus Shatabhishak, es verkörpert das Streben nach Vollkommenheit, dem Mondhaus der Heiler, der kosmischen Ordnung und des Dharmas, entsteht durch die heutige lunare Position Raum für Heilung von Körper, Geist und Seele aber auch Hinweise auf karmische Erfahrungen, Konsequenzen unseres Handelns aus Unkenntnis heraus entstanden.

Jupiter, der sich noch im ersten Zeichen des Tierkreises „Widder“ befindet, zeigt uns einen neuen Entwicklungszyklus, der uns hoffnungsvoll eine neue Epoche von Wissen, Weisheit und Ganzheit erahnen lässt. Diese Qualität zeigt eine Abkehr von rein technologischen, wissenschaftlichen, mathematischen Weltbildern, die in den kommenden zwölf Jahren unser Weltbild verändern werden. Nach einer Zeit rein materialistischer Paradigmen beginnt nun eine Zeit holistischer Weltanschauungen.

Saturn, der zwischenzeitlich seine feste und vergangenheitsorientierte Positionen in der Jungfrau verlassen hat, bringt weniger Stress auf der Erde, wie auch mehr Stabilität für unsere Gesundheit, gefolgt von einer Annäherung und allmählich wachsenden bewussteren Verbindung zur Muttererde und der Natur. Die vergangenen Klimakonferenzen werden bald in einem anderen Licht stehen, denn die vergangenen waren geprägt durch lokale und nationale Einflüsse ohne globale Ausrichtung.

In seiner Wirkung aus dem Hasta Nakshatra heraus auf Mond und Merkur vertieft Saturn die geistige und spirituelle Erfahrung, sorgt jedoch für emotional bedingten Stress und Unruhe für diejenigen, die sich keiner geistigen Disziplin wie Yoga oder Meditation unterziehen. Eine Entwurzelung von vielen Gruppen geht einher mit über 45 Millionen Menschen weltweit, die heute auf der Flucht sind aus politischen, wirtschaftlichen oder klimatischen Gründen.

Hasta bedingt nicht nur in Nordafrika eine Erneuerung ökonomischen und politischen Verständnisses, wirkt erhellend und formgebend. Das Interesse an subtilen und geheimnisvollen Methoden und spirituellen Praktiken wird begünstigt.

Rahu und Ketu die zuletzt ihren Transit am 6. Juni in das Zeichen von Skorpion und Zwilling hatten befinden sich nun im letzten Grad dieser Zeichen. Ein Moment und ein Muster kritischer Auseinandersetzungen für Massenunruhen, Völkerwanderung, Proteste Krieg und mangelnder Kommunikation. Die Opposition von Mars im Mondhaus Krittika, zu Rahu wird diese Schwierigkeiten in den kommenden Wochen noch erhöhen, insbesondere dann, wenn Mars neben seiner aktuellen Zeichenkonjunktion über Ketu läuft, am 22. Juli 2011.

Auch Venus steht momentan in dieser gleichen Rahu/Ketu Opposition im Zeichen des Stiers und deutet auf eine Erhöhung von Dynamik, überhöhtem Eifer und Heftigkeit unachtsamer Verhaltensmuster in der Welt hin.

Rahu ist zudem durch einen Saturnaspekt unbeständig und unberechenbar.

Die Zeit der Sonnenwende und der dargestellten Energie eignet sich besser für Sadhana (Yoga und Meditation) oder spirituelle Praxis, da die äußere Welt fortfährt Komplikationen und Schwierigkeiten mit sich zu bringen, zumal die direkt Zukunft, die unmittelbar vor uns steht, eher unruhig und in ihrem Gleichgewicht gestört sein wird. Die Sonnenwende bietet uns eine besondere Möglichkeit, Raum und Zeit zu überwinden.

Nach alten vedischen Überlieferungen, den Schriften des Rig Vedas, wird „Ayur“ als Agni oder Feuer bezeichnet. Dieses Agni umfasst die Essenz des gesamten Lebens, unserer Lebenskraft und unsere seelische Dimension. Die Seele oder das wieder geboren Wesens, eingebunden und verschleiert im manifesten Körper, Geist und Bewusstsein, in Form von Feuer und Licht.

Unsere heutige Welt ist eingebunden in dieses Element des Feuers durch die Blitze am Himmel, Tornados, Vulkanausbrüchen, Unwetter die zu Überschwemmungen führen, Waldbränden und Feuer in der Natur, überhitzten Gefühlen, jähzornigen Herzen, Streitsucht im sozialen Leben und zunehmenden Burn-Outs in der Gesellschaft.

Die Sonnenwende ist eine heilige Zeit. Eine Zeit der Feier und Initiationen, die einhergehen mit schammanischen Feuerzeremonien und uralten Ritualen. Agni oder das heilige Feuer, begegnet uns in unserem Leben durch Muttererde, Mutter Natur, dem Universum und unserem eigenen inneren Tiefen Feuer und Licht. Wir alle sind ein Funke Agnis.

Zu Beginn dieser Sonnenwende heißen wir den Sommer willkommen. Wir begrüßen diesen Übergang durch tieferes Sadhana (Meditation und Yoga) durch Gebet, Tapasya, Puja und unseren eigenen kulturellen heiligen Ritualen. Bei Sonnenaufgang geben wir der Sonne Wasser dar, singen Surya Mantras und führen Homas durch, wie es uns die alten indischen Rishs, die keltischen Druiden, Schamanen, indianische Medizinmänner oder Alchimisten seit Jahrtausenden überliefert haben.

Ehren wir respektvoll und achtsam unsere Sonne und Mutter Natur. Die Sonne kann uns Gesundheit, Erfolg im Beruf und spirituelles Wachstumsspenden. Die Essenz der Glücksenergie der Sonne können wir in unser Leben hinein rufen mit speziellen Mantras der Sonnenwende.

„Aum hrim Hamsah Soham Svaha“.

Dies ist ein mächtiges Param-Jyoti Mantra zum Anrufen des höchsten Lichts. Es berührt unser Herz in seinem innersten Kern und führt es zu einem lichtvollen Tanz.

Lassen wir dieses Jahr ein Fest des Lichts unserer Seele und des Sattvas (Ordnung, Ruhe, Licht, Klarheit) werden, ohne die Unruhe oder Überlagerungen des Rajas (Unruhe, Hektik, Instabilität) oder der Dunkelheit des Tamas (Starrheit, Trägheit, Ignoranz) .

Es liegt an uns, die hektischen, aggressiven und aufrührenden Energien um uns herum auszugleichen und zu heilen. Nachhaltigkeit entsteht aus der Stille des Herzens.

Verbeugen wir uns an diesem Tag vor der großartigen Errungenschaft durch „Surya Deva“, dem Herrn der Sonne und bitten wir um göttlichen Segen auf unserem zukünftigen Weg in harmonischer Koexistenz mit Mutter Erde und Mutter Natur.

GANUSCH

Joachim F. NUSCH

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